Unsere Kiesanlage
Kies als Korngröße
Die Korngröße Kies umfasst nach DIN 4022 (Benennen und Beschreiben von Boden und Fels) und DIN EN ISO 14668-1[1] gerundete Gesteins- oder Mineralkörner, die einen Korndurchmesser zwischen 2 mm und 63 mm aufweisen und damit grober als Grobsand sind.[2]
Hierbei werden in einem Sediment oder Sedimentgestein nach dem Äquivalentdurchmesser folgende Korngrößenfraktionen nach DIN 4022 unterschieden:
Kies (G/Gr) Korngröße
Grobkies (gG/CGr) 20,0–63,0 mm
Mittelkies (mG/MGr) 6,3–20,0 mm
Feinkies (fG/FGr) 2,0–6,3 mm
Für die Korngrößen Mittelkies und Grobkies wird umgangssprachlich auch der Ausdruck Kieselsteine (oder Kiesel) verwendet.
In der Bodenkunde und Bodenmechanik ist Kies eine Bezeichnung für einen Lockergesteinsboden, der entsprechend der DIN 18196 (Bodenklassifikation für bautechnische Zwecke)[3] ausschließlich über die Korngröße definiert ist.
Kies als Lockersediment
Ein Lockersediment wird als Kies oder Schotter bezeichnet, wenn es zu mehr als 50 % aus Komponenten der Kies-Korngröße oder größer besteht.[2] Diese Komponenten werden allgemein als Gerölle bezeichnet. Kies ist ein typisches Sediment von Fließgewässern mit starkem Gefälle. Der Transport in Bächen und Flüssen erfolgt als Boden- oder Schleppfracht, was letztlich, bei ausreichender Transportdistanz, für die Zurundung der Körner sorgt. Lockersedimente mit überwiegend ungerundeten oder scharfkantigen Komponenten werden als Schutt bezeichnet.
Das an einer Gletscherfront in Form einer Endmoräne abgelagerte typischen Gemenge aus kantengerundeten Gesteinsfragmenten und feinkörnigerem Material, insgesamt unter dem Begriff Geschiebe zusammengefasst, enthält ebenfalls Gerölle. Ein lateral (d. h. innerhalb eines Ablagerunghorizontes seitlich versetzt) zunehmender Geröllanteil zeigt den Übergang von rein glazialen zu glazifluvialen Ablagerungen an, also zu Ablagerungen von Schmelzwässern.
Kiese und Schotter können sich im Laufe geologischer Zeiträume verfestigen, wenn in Wasser gelöste Minerale die Zwischenräume im Sediment ausfüllen (Zementation). Eine gewisse Verfestigung entsteht auch durch Kompaktion, also unter Druck infolge einer Überlagerung durch andere Gesteinsschichten. Solcherart verfestigte Kiese und Schotter werden als Konglomerate bezeichnet. Bei vorwiegend unrunden oder scharfkantigen Komponenten, sogenannten Fragmenten, wird statt Konglomerat der Begriff Brekzie verwendet.
Aufgrund der durchschnittlich großen Korndurchmesser verfügt Kies über ein großes Porenvolumen und ist damit ein exzellenter Grundwasserleiter.