Kies als Baumaterial
Sand – Kies – Splitt
Ein Schüttgut – egal aus welchem Gestein – wird als Sand bezeichnet, wenn die Korngröße einen Durchmesser von weniger als 2 mm aufweist. Je nach Beschaffenheit der einzelnen Sandkörner unterscheidet man noch Rundsand (mit abgerundeten Körnern) und Bruchsand. Übrigens geht es auch noch kleiner: Schüttgüter aus Steinen mit einem Durchmesser unter 0,063 mm nennt man Gesteinsmehl.
Kies und Splitt wiederum sind beides Gemenge von Steinen mit 2 bis 63 mm Größe. Der Unterschied bezieht sich wieder auf die Geometrie der einzelnen Körner. Kies besteht aus Rundsteinen („Kieselsteine“), Splitt dagegen aus scharfkantigen Bruchsteinen.
Natürliche und künstliche Körnungen
Zu den Bruchsteinen gehören auch diejenigen Gesteinskörnungen, die der Mensch nicht „fix und fertig“ in der Natur vorfindet, sondern selbst in Steinbrüchen gewinnt. Sie werden durch Sprengungen oder mit Spaltwerkzeugen von massiven Felsvorkommen abgetrennt. Es handelt sich also gewissermaßen um künstlich hergestelltes Schüttgut. Das Material selbst aber entstammt der Natur und wird in seiner ursprünglichen Zusammensetzung nicht verändert.
Von künstlichen Gesteinskörnungen im eigentlichen Sinne spricht man daher nur, wenn der Mensch nicht nur die Korngröße, sondern auch das ursprüngliche Material selbst verändert. Beispiele dafür sind etwa Blähton und Perlite: Bei diesen Schüttgütern wird das Naturgestein durch Erhitzung stark aufgebläht, sodass porenreiche, sehr leichte Gesteinskügelchen entstehen.
Steine sind in der Regel aus mehreren Mineralen aufgebaut. Die meisten Gesteine der Erdkruste sind Silikatgesteine und bestehen größtenteils aus den Mineralen Feldspat und Quarz. Besonders häufig vorkommende Beispiele dafür sind Granit, Basalt und Sandstein. Bei den oben genannten Begriffen Sand, Kies, Splitt, Schotter oder Schroppen handelt es sich dagegen nicht um Gesteinsarten. Stattdessen stehen diese Bezeichnungen für die Korngröße von Gesteinen. Granit kann also sowohl als Sand, Kies, Splitt, Schotter oder Schroppen vorkommen – ja nachdem, wie groß die einzelnen Steinkörner sind.