Fauna und Flora
Schotter- und Sandgnrben sind in Ostösterreich, als ein sichtbares Zeichen der Hochkonjunktur inder Bauwirtschaft, erst in den letzten Jahrzehnten größerer Zahl entstanden. Als unvoreingenommener Mensch empfindet man solche Materialentnahmestellen oft als häßliche ,,Wunden“ in der Landschaft.
Schottergruben sind in der ausgeräumten und intensiv genutzten mitteleuropäischen Kulturlandschaft als reichhaltig strukturierte Sekundärbiotope eine (vom ökologischenStandpunkt aus gesehen) wertvolle Bereicherung; sie bieten zahlreichen gefährdeten und andernorts bereits stark zurückgedrängten Tier- und Pflarzenarten Rückzugsräume.
Landwirtschaft und Biodiversität
Dem Landschaftselement Acker kommt im Marchfeld die flächenmäßig größte Bedeutung zu. Je nach Form und Intensität der Bewirtschaftung kann es auch Lebensraum für seltene Arten aus Flora und Fauna bieten. Lineare Strukturen sind in diesem Gebiet einerseits durch natürliche Fließgewässer, andererseits durch das in den 80er und 90er Jahren errichtete Marchfeldkanalsystem vorhanden. Weiters bringen lineare Gehölze wie Hecken und Windschutzgürtel (Bodenschutzanlagen) sowie Raine zwischen den Ackerflächen mehr Struktur in das Landschaftsbild und bieten außerdem wertvolle Ersatzlebensräume für Tier- und Pflanzenarten.
Der Abbau
Kiestagebaue haben eine Ausdehnung zwischen etwa 50 und 300 Meter und der Abbau erfolgt mit Baggern oder ähnlichem Räumgerät. Die Abbautiefe kann von einigen Metern bis zu fast 50 m reichen, der mögliche Aushub viele 100.000 Kubikmeter betragen.
Größere Lagerstätten dieser als „Massenrohstoffe“ bezeichneten Sedimente finden sich an Flussterrassen – etwa in der Rheinebene – und als Endmoränen von Gletschern der Eiszeitalter. Durch großräumige Verfrachtung, Gebirgsbildung oder andere Tektonik kann der Kies weitflächige Schichten im geologischen Untergrund einnehmen – etwa in Norddeutschland, im Bereich ehemaliger Eiszeit-Gletscher oder in der Molassezone des Alpenvorlandes, wie z. B. in Oberschwaben.
Die Natur
Dort wo der aktive Tageabbau ruht findet die Natur Raum um für Fauna und Flora das Leben zu gestalten. Insekten, Vögel, Fische sind heimisch und finden einen nahezu ungestörten Lebensraum. Auch Vogel- und Naturschutzgebiete können entstehen. Insbesondere in Flachwasserzonen, die sich oft durch das Wiedereinleiten von Feinsanden aus den Aufbereitungsanlagen bilden, bestehen hervorragende Lebensbedingungen für eine Vielzahl zum Teil bedrohter Arten. Wurde in einem Grundwasserstrom abgebaut, so bleibt der Baggersee auch im Winter eisfrei. Hier finden Wasservögel auch in strengen Wintern einen Ruheraum und eine Nahrungsquelle.